Corelli, Archangelo - Sonaten op. 5
Corelli, Arcangelo - Sonaten op. 5
Nicht ganz ausgewogen
Label/Verlag: Our Recordings
Detailinformationen zur Platte
Das audiophile Independent-Label OUR Recordings rückt die häufig belächelte Blockflöte ins richtige Licht - mit der zweiten Hälfte von Corellis Sonaten Opus 5. Darunter befinden sich die beliebten Variationen über 'La Folia'.
Seinerzeit gehörte Arcangelo Corelli zu jenen Komponisten, deren Musik von verschiedensten Hörerschichten in ganz Europa wahrgenommen wurde. Seine Stücke wurden auf den Straßen wie auch zu Hofe gerne gespielt. Es wundert daher nicht, dass der englische Musikverleger John Walsh schon damals Arrangements veröffentlichte, die auch ein gebräuchliches Instrument wie die Blockflöte bedienen.
Eine bunte Mischung
Auch Michala Petri, Blockflötistin und zugleich Mitgründerin von OUR Recordings, nahm sich den Notentext von Walsh zum Vorbild, als sie mit dem talentierten Nachwuchs-Cembalisten Mahan Esfahani jene Sonaten einspielte, die von Corelli ursprünglich für Violine und Continuo gedacht waren. Nach Aussage der Künstler hielt man sich aber, sofern es die Spielbarkeit auf der Blockflöte zuließ, vorzugsweise an den originalen Notentext. Des Weiteren unterscheidet sich die Aufnahme von einigen anderen, in denen die kontrapunktische Bewegung von Bass- und Oberstimme zusätzlich durch ein Cello hervorgehoben wird. Die CD beschränkt sich auf die Sonaten Op. 5 Nr. 7-12, deren Reihenfolge auf dem Tonträger etwas willkürlich wirkt.
Die gute Alternative
Wer Corellis Sonaten bisher nur für Violine gehört hat, wird überrascht sein, wie gut das Werk auch mit einer Blockflöte harmoniert. Die Melodiestimme tritt mit ganz neuer Präsenz hervor: dominant, strahlend und in dieser Aufnahme perfekt intoniert. Petri und Esfahani erreichen mit ihrer Interpretation aber eher bloß Mittelmaß. Zu wenig kommt das Cembalo insgesamt zur Geltung; zu monoton wirkt die Flöte mangels Dynamik, zu inkonsequent die artikulatorische Differenzierung. Hingegen sind beide Instrumentalisten für ein gelungenes Spiel mit guter Akzentuierung zu loben. Repetitionen werden gedämpft, Wiederholungen gelungen verziert. Obgleich sie über längere Zeit etwas aufdringlich klingt, erhält die Blockflöte so eine angenehme Abwechslung. Vor allem im ohnehin schon gleichförmigen Variationsstück 'La Folia' ist dies aber auch dringend nötig, um die Aufmerksamkeit des Hörers aufrecht zu halten.
Die Aufnahme erscheint standardmäßig auf hybrider SACD, was an sich lobenswert ist. Eine herausragende Klangqualität liegt dadurch aber nicht vor. Das hat seinen Grund vor allem in der unausgewogenen Balance der Instrumente. Das eher zurückhaltende Cembalo wird von der Blockflöte regelrecht übertönt. Einen sehr guten Eindruck macht dafür das Beiheft mit seinen Illustrationen und Notenbeispielen. Die enthaltenen Texte, wenn auch nur in englischer Sprache, liefern hilfreiche Informationen zu Werk, Interpret und Aufnahmeausstattung. Ein kurzes Statement zur gewählten, ungewöhnlichen Anordnung der Stücke hätte aber auch nicht geschadet.
Labels: Blockflöte, Cembalo, Corelli, John Walch, La Follia
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