Blockflöte

Sunday, June 12, 2011

Trio Nr. 1 aus "Essercizii Musici" von Georg Philipp Telemann (1681 - 1767)

In der sächsischen Landesbibliothek zu Dresden befindet sich unter der Signatur Mus. 2392-Q-79 die Handschrift einer Sonate für zwei Violinen mit sorgfältig beziffertem  Generalbass. Das in drei Stimmen aufgezeichnete Trio ist unschwer als Trio Nr. 1 aus "Essercizii Musici" von Georg Philipp Telemann (1681 - 1767) zu identifizieren. Bemerkenswert an dieser offensichtlich frühen Handschrift ist das Fehlen jeder Besetzungsangabe in den Stimmen, und auch Tempoangaben sucht man vergebens. Die Zuweisung an die Violinen erfolgte wohl von späterer Hand, wäre aber typisch für das 17. Jahrhundert, in welchem Partien mit geringerem Tonumfang der Violine zugeschrieben werden.

Eine spätere Handschrift aus der Hochschulbibliothek zu Darmstadt (Mus.ms.1042/36) ebenso wie der endgültige Druck von 1739 weisen die Melodiestimmen der Altblockflöte bzw. der Oboe zu. Auch Tempoangaben sind nun zu finden. Nachdem diese "Zutaten" bereits als Ausdruck einer musikalischen Rezeption anzusehen sind, ist der Dresdner Handschrift bezüglich der Authentizität der Vorrang einzuräumen.

Bei genauer Durchsicht ist festzustellen, dass die Oboenstimme den Grundton des Instruments nicht erreicht und infolgedessen auch mit der Traversflöte spielbar ist. Die Besetzung Altblockflöte, Querflöte und Basso continuo konstituiert ein zusätzliches Werk für diese seltene aber sehr gesuchte Besetzung, hat aber andererseits auch etwas Minimalistisches. Eine Alternative, die durchaus Sinn macht, wäre die Ausführung mit einer Viola da Gamba. Dazu muss die Stimme mittels Altschlüssel eine Oktave tiefer gesetzt werden. Die Zeitgenossen konnten das vielleicht sogar improvisieren. Nachdem die Blockflötenstimme - für Telemann untypisch - keine besondere Höhe aufweist, kann diese ebenso wie die Querflötenstimme ohne Probleme mit der Violine ausgeführt werden, so dass durchaus ein Zusammenhang mit der Triosonatenproduktion des 17. Jhd. (Buxtehude, Erlebach) hergestellt werden kann. Von einer Entstehung noch zu Lebzeiten Erlebachs wird ja ausgegangen, und mit der Wirkungsstätte Eisenach ist auch eine räumliche Nähe gegeben.

Nur gegen die Tempoangabe des ersten Satzes sind Einwendungen zu erheben. Dieser besteht aus zwei Themen, von denen das eine stark diminuiert ist und infolgedessen nicht als Largo wirksam wird. Der zweite Satz entspricht in der Rhythmik dem ersten Fugue aus der d-moll Sonate von Anne Danican-Philidor und könnte auch so überschrieben sein.

Die vier Sätze sind deutlich voneinander angesetzt, was wiederum modern ist. Das sollte den Interpreten jedoch nicht dazu verführen, zwischen den einzelnen Sätzen längere Pausen einzulegen.

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Saturday, June 11, 2011

Das "Familienleben" der Blockflöte.

http://www.musikschule-lindau.de/de/faecherangebot/holzblasinstrumente/blockfloete/

Die Einschätzung der Blockflöte von Seiten einer Musikschule.

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Tuesday, June 07, 2011

Blockflöten (Übersicht)

1. Schulblockflöte für die musikalische Früherziehung und den Anfangsunterricht.

2. Blockflötenquartett (modern)

Sopran, Alt, Tenor, Bass

dazu: Garklein, Sopranino, Großbass und Subbass.

Alle vielfach auch solistisch einsetzbar.

3. Blockflötenquartett (barock)

Sopran (d" c" b')
Alt (g' f')
Tenor (d' c' b)
Bass (f)

Alle vielfach solistisch einsetzbar.

4. Blockflötenquartett (Renaissance und Frühbarock)

Es werden drei aufeinander folgende Typen verwendet, z.B.

Alt in g', 2 Tenor in c' und Bass in f

aber auch:
Sopran in d" 2 Alt in g' und Tenor in c'

oder:
Tenor in c' 2 Bass in f Großbass in B

Aus pragmatischen Gründen sind auch vier aufeinander folgende Flöten möglich.

Michael Praetorius (1571 - 1621) kennt darüberhinaus die Sopranflöte in c", das Garkleinflötlein in c''', das Sopranino in g" und die Subbassblockflöte in F. Die Altblockflöte in f' und die Großbassblockflöte in c ist in der Theorie bis zum 17. Jhd. unbekannt.

Sunday, June 05, 2011

Bewertung der Blockflöte

http://blockflote.co.tv/de Noch eine Bewertung der Blockflöte. Die Gleichwertigkeit etwa von Großbass und Garkleinflöten ist etwas problematisch.