Blockflöte

Thursday, July 26, 2007

Die Sopranblockflöte in c" ist etwa seit 1600 in musiktheoretischen Werken vermerkt. Ein permanentes Dilemma dieses Instruments, übrigens im Vergleich zur Traversflöte kein Piccoloinstrument, ist, dass es regelmäßig für die instrumentale Grundausbildung herangezogen wird, sich später dafür aber, aus welchen Gründen auch immer, keine Musiken finden. Das ist kein Phänomen unserer Tage, sonern bereits im Barock vorgeprägt. Die relativ kleine Zahl der Museumsinstrumente belegt dies.

Dabei ist eine meisterlich gespielte Sopranblockflöte, vor allem auch bei langsamen Sätzen, ein Highlight in jedem Konzert. Daraus folgt, dass das Instrument, das so oft zum Erlernen der Instrumentalmusik eingesetzt wird, fortgeschrittenen Spielern bisweilen erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Wer sich für die Blockflöte entscheidet, schleppt also bereits einen großen Ruclsack voll von Theorie und Ideologie mit sich herum.

Originalmusik aus dem Barock findet sich für die Sopranblockflöte wenig, und die muss sie sich auch noch mit einigen Schwesterinstrumenten teilen, z.B. den kleinen Flöten in d" und b' oder in der Renaissancemusik der Altblockflöte in g' , sofern diese als transponierendes Instrument aufgefasst werden kann.

Der schwarze Peter für die Benachteiligung der Sopranblockflöte liegt durchaus auch bei den Instrumentenbauern. Die Sopranblockflöten fallen qualitativ im Vergleich mit den Altblockflöten oft ab. Gemäß der Regel, dass eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied ist, muss auch eine nur sporadisch eingesetzte Sopranblockflöte den normalerweise eingesetzten Altblockflöten in der Qualität entsprechen.

Hauptdomäne der Sopranblockflöte ist die konzertante Musik (Baston, Giuseppe Sammartini) und natürlich das Blockflötenquartett. Auch in der Querflötenmusik finden sich in begrenztem Umfang Werke für die Sopranblockflöte, z.B. in C- oder F-Dur, also alles was auf der Voice flute nur schwer darstellbar ist.

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